Wie die Jugend die Welt sieht

    KOLUMNE:


    Jugend von heute

    Die 20-jährige Studentin Lilly Rüdel geht mit ihrer ersten Kolumne einem der grössten Mysterien der Welt auf den Grund: Jugendliche bzw. junge Erwachsene. Diese Kolumne gewährt Zuflucht für alle Jugendlichen sowie Einblicke für alle Nicht-mehr-Jugendlichen und soll zugleich auch ein bisschen unterhalten und zum Nachdenken anregen. Schlussendlich sind oder waren wir alle einmal jung und wissen, wie kompliziert es sein kann, erwachsen zu werden.

    Sie sind Fluch und Segen zugleich. Einmal werden sie euphorisch umarmt und das andere Mal mit enttäuschender Miene bitter zu Kenntnis genommen. Vor allem in dem Kapitel Jugend sind sie treue Begleiter unserer Selbst: Veränderungen.

    Veränderungen sind eine unabdingbare Gegebenheit des Lebens. Sie sind treibender Motor der Weiterentwicklung, der Evolution vom Kind zum Erwachsenen. In der Anatomie. In der Weltansicht. In der Unabhängigkeit. Im Stil. In allen Lebensbereichen verändert man sich, wird erwachsener, entwickelt seinen eigenen Weg und seine eigene Persönlichkeit. Wenn man das Gefühl hat, das Leben endlich im Griff zu haben, kommen diese Veränderungen und verwandeln nette Kinder zu Furien. Nach ihnen ist nichts mehr wie zuvor.

    Für mich als junge Erwachsene können Veränderungen mit dem alltäglichen Zähneputzen verglichen werden. Beides ist für uns ein wichtiger Bestandteil. Ohne die Zähne zu putzen, würden diese anfangen zu faulen und unsere Lebensqualität deutlich verringern. Das Putzen unserer Zähne ist also essenziell für uns und deshalb müssen wir es auch jeden Tag machen. Der Augenblick dies zu tun, ist aber nicht immer ideal. Wenn wir nachts nach Hause kommen und einfach nur todmüde ins Bett fallen wollen, muss man sich widerwillig ins Bad schleppen und seine Zähne putzen. Man entscheidet sich also jeden Tag aufs Neue wieder für das Zähne putzen. Leider kann man nicht auf Reserve putzen oder von dieser zehren.

    Das Gleiche hat es mit den Veränderungen auf sich. Denn wenn wir uns nicht verändern würden und immer diesen jugendlichen Leichtsinn mit uns tragen, ohne Pflichtbewusstsein, ohne Eigenständigkeit, würde unser Leben nicht mehr normal weiterlaufen können. Ohne eigenen Willen wäre man machtlos der Meinung anderer ausgesetzt und würde immer mehr die Marionette von ihnen werden.

    Jede Veränderung ist also mit einer Entscheidung gekoppelt, gleich wie das Zähne putzen. Man muss sich (fast) jeden Tag aufs Neue für die Veränderung entscheiden, manchmal hat man als Jugendlicher auch kurzzeitig «die Schnauze voll». Doch das Leben besteht nicht nur aus kurzfristigen Veränderungen und Entscheidungen. Sondern es besteht auch aus langfristigen und nachhaltigen Veränderungen, wie der Frage: Was will ich später mal werden? Diese Frage zu beantworten, während sich sein ganzes Umfeld verändert, scheint fast so unmöglich, wie jeden Tag Zahnseide zu benutzen, wie es der Zahnarzt empfiehlt. Es ist also ein Prozess, der bewältigt werden kann mit der Hilfe von Familie, Freunden, schönen Momenten, wie Ferien, Hobbys und Ausgang und vielleicht auch zu einem kleinen Teil mit dieser Kolumne. Damit begrüsse ich euch herzlich zu meiner allerersten Kolumne und freue mich auf die kommende Zeit mit euch, kleine Einblicke in das Leben von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu geben.

    Herzlichst
    Lilly Rüdel

    Vorheriger ArtikelDer Eiertanz mit der Generation Z
    Nächster ArtikelKlima und Klimakonferenz