3D-Seismik in Nördlich Lägern

    Beginn der Information der Grundeigentümer

    Neben den im vergangenen Winter ausgeführten Messkampagnen in den Standortgebieten Zürich Nord-ost und Jura Ost führt die Nagra ab Herbst auch im Gebiet Nördlich Lägern 3D-seismische Messungen durch.

    (Bild: Schläfli Foto und Digitalstudio Kleindöttingen) Das Permitter-Team (von links nach rechts): Andreas Ebert, Kurt Jäggi, Petra Blaser, Christian Härig, Willibald Zirngast, Peter Steffen, Livia Manser, Andreas Milchrahm, Hansruedi Fisch, Hanspeter Weber.

    Die Messungen dienen der vertieften Untersuchung des Untergrundes im Rahmen des Sachplans geologische Tiefenlager. Ab kommenden Montag beginnt die Information der betroffenen Grundeigentümer und Pächter über die bevorstehenden Arbeiten. Kantone, Gemeinden, Regionalkonferenz und Fachbehörden wurden bereits im Vorfeld informiert.

    Die 3D-seismischen Untersuchungen im Gebiet Nördlich Lägern werden im Auftrag der Nagra (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle) auf einer Fläche von rund 91 Quadratkilometern durchgeführt. Das Messgebiet liegt zwischen Bülach und Neerach im Süden bis Hüntwangen und Kaiserstuhl im Norden. Es wird auch auf dem angrenzenden Gebiet von Hohentengen (DE) gemessen. In den kommenden Monaten werden die Grundeigentümer, auf deren Grundstück Messlinien verlaufen oder Kabel verlegt werden, informiert. Dazu ist ein erfahrenes Team rund um den Geologen Hanspeter Weber im Messgebiet unterwegs. Das Team setzt sich mehrheitlich aus aktiven oder pensionierten Nagra-Mitarbeitenden zusammen, die von einigen langjährigen Auftragnehmern der Nagra unterstützt werden. Hansruedi Fisch, ebenfalls Nagra-Mitarbeiter, ist für die Gesamtkoordination zuständig. Bei Fragen oder Anliegen ist er über die Gratis-Hotline 0800 437 333 oder per Mail über seismik@nagra.ch erreichbar.

    Das Messprinzip der Seismik ist vergleichbar mit einem Echolot auf Schiffen: An der Erdoberfläche erzeugen Vibrationsfahrzeuge schwache Schwingungen, die sich im Untergrund ausbreiten. Die seismischen Wellen werden an den unterschiedlichen Gesteinsschichten im Untergrund zurückgeworfen und mit speziellen Sensoren (Geofonen) an der Erdoberfläche wieder empfangen. Die 3D-Seismik liefert ein räumliches Abbild des Untergrunds bis in mehr als einen Kilometer Tiefe. Die Ergebnisse sind wichtig zur Klärung sicherheitstechnischer Fragen im Rahmen der Standortwahl für geologische Tiefenlager.

    Ab Mitte September sind in Vorbereitung der seismischen Messungen Vermesser unterwegs, die den genauen Verlauf der Messlinien und der Kabelauslage festlegen. Die eigentlichen Messungen beginnen Ende Oktober und dauern voraussichtlich drei bis vier Monate.

    pd

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